Eine Prepaid Kreditkarte ist eine gute Möglichkeit, um im Ausland jederzeit „flüssig“ zu sein, ohne viel Bargeld mit sich rumschleppen zu müssen. Auch sonst bietet die guthabenbasierte Karte viele Vorteile. Gerade für Studenten oder Schüler mit längeren Aufhalten oder auf Reisen im Ausland ist „Prepaid“ in der Regel die einzige Option, um dort überhaupt eine Kreditkarte zu nutzen.
Von der Funktionalität unterscheidet sich die Prepaid Kreditkarte grundsätzlich nicht von einer „normalen“ Kreditkarte. Der wesentliche Unterschied besteht darin, dass „Prepaid“ immer ein entsprechendes Guthaben auf der Karte voraussetzt. Es kann nur über den auf der Karte geladenen Betrag verfügt werden, Überziehungen sind nicht möglich. Das wirkt einerseits beschränkend, andererseits aber auch disziplinierend, denn Budgetüberschreitungen gibt es bei einer Prepaid Karte nicht. Auch für Personen ohne gesichertes und regelmäßiges Einkommen ist es einfach, eine Karte auf Guthabenbasis zu erhalten, die sonst übliche Bonitätsprüfung und Schufa-Abfrage entfällt wegen der fehlenden Kreditmöglichkeit.
Einfach und sicher bargeldlos im Ausland zahlen
Warum sind Kreditkarten überhaupt im Ausland nützlich? Die Antwort ist einfach: weil dort bargeldloses Zahlen noch wesentlich üblicher ist als bei uns und die EC-Karte längst nicht überall als Alternative genutzt werden kann. Die gilt im Wesentlichen nur im EU-Raum. Vor allem bei Auslandsaufenthalten außerhalb Europas – zum Beispiel in den USA – bieten Kreditkarten eine gute Lösung. Eine Kreditkarte ermöglicht außerdem sicheres Bezahlen, weil das Mitnehmen von größeren Bargeldbeträgen überflüssig wird. Trotzdem ist jederzeitiger Bargeldzugang gewährleistet, denn Abhebungen am Geldautomaten sind mit Kreditkarten kein Problem. Das ist praktisch, wenn das bargeldlose Bezahlen einmal nicht funktionieren sollte. Alle diese Vorteile gelten auch für Prepaid Karten – entsprechendes Guthaben vorausgesetzt.
Wo die Prepaid Karte im Ausland nicht funktioniert
Rein äußerlich ist eine Prepaid Kreditkarte von einer normalen Kreditkarte kaum zu unterscheiden. Dennoch gibt es – über die „Guthaben-Bedingung“ hinaus – ein paar Unterschiede, die man kennen sollte. Viele herkömmliche Kreditkarten sind mit Zusatzleistungen wie Auslandskrankenschutz oder diversen Reiseversicherungen verbunden. Diese Leistungen gibt es bei Prepaid Karten üblicherweise nicht. Wer solchen Versicherungsschutz will, muss sich hier extra absichern.
Bei Mietwagen-Buchungen im Ausland werden Prepaid Kreditkarten vielfach nicht akzeptiert. Der Grund dafür liegt darin, dass der bei normalen Kreditkarten vorhandene Kreditrahmen oft vom Autovermieter genutzt wird, um die zu leistende Kaution für eventuelle Schadensfälle beim Wagen zu blocken. Bei Prepaid Karten kann das mangels Kreditrahmen nicht erfolgen. Einige Autovermieter machen hier in Europa inzwischen Ausnahmen, in den USA ist die Automiete mit Prepaid Karten dagegen generell nicht möglich. Auch bei Flug- oder Hotelbuchungen kommt es manchmal vor, dass Prepaid-Karten abgelehnt werden.
Ein USA-spezifisches Problem ist auch der Einsatz von sogenannten Imprintern beim Kartenlesen. Bei diesen veralteten „Ritsch-Ratsch-Geräten“ werden die Kartendaten noch mechanisch – und nicht wie inzwischen üblich elektronisch – gelesen. Damit das funktioniert, werden Kreditkarten mit Hochprägung benötigt. Bei herkömmlichen Kreditkarten ist die Hochprägung für die Kartennummer und die Gültigkeit üblich. Bei Prepaid Karten sind diese Daten dagegen in der Regel in die Karte eingedruckt, sie können daher von den in den USA noch häufiger verwendeten Imprintern nicht „erkannt“ werden. Da die Imprinter nicht elektronisch angebunden sind, lässt sich auch nicht feststellen, ob ein ausreichendes Guthaben auf der Karte vorhanden ist. Beides erklärt die Ablehnung in den USA. Mit der Möglichkeit, sich kurzfristig mit der Prepaid Kreditkarte Bargeld zu beschaffen, lässt sich dieses Problem auch in den USA relativ einfach lösen.
Gebühren vergleichen lohnt sich
Wie auch bei normalen Kreditkarten gibt es bei den Prepaid Karten sehr unterschiedliche Gebührenmodelle. Tendenziell sind die Grundgebühren und die Gebühren für den laufenden Karteneinsatz etwas höher als sonst, weil für den Kartenanbieter die Möglichkeit entfällt, mit Kreditzinsen Geld zu verdienen. Es gibt aber auch sehr günstige guthabenbasierte Kartenangebote, weil die Prepaid Karte häufig als „Einstiegsprodukt“ gesehen wird und der Preis daher marketingorientiert festgelegt wird.
Wenn die Karte bevorzugt im Ausland – zum Beispiel in den USA – eingesetzt werden soll, empfiehlt sich ein Gebührenmodell mit möglichst geringen Gebühren beim Auslandseinsatz. Das gilt sowohl beim bargeldlosen Bezahlen als auch bei Barabhebungen. Hier gibt es erhebliche Unterschiede. Der Vergleich lohnt sich!